Friedrich Schmidt-Ott

fr. Staatsminister

* 4. Juni 1860 Potsdam

† 28. April 1956 Berlin

Wirken

Friedrich Schmidt-Ott wurde am 4. Juni 1860 in Pots da m als Sohn eines Konsistorialpräsidenten geboren. Seine Vorfahren waren zwei Jahrhunderte hindurch Theologen und Juristen im Saarland. Sch. besuchte die Gymnasien in Berlin und Kassel und studierte Jura in Berlin, Heidelberg, Leipzig und Göttingen. Er trat 1882 in den preussischen Staatsdienst. Nach Tätigkeit als Hilfsarbeiter im Reichsjustizamt kam er im Jahre 1888 in das Preussische Kultusministerium, in dem sich dann - besonders in dessen Universitätsabteilung - seine ganze weitere Laufbahn abgespielt hat. Seit 1903 wirkte er auch in der Kunstabteilung. Im Jahre 1908 wurde er als Ministerialdirigent, dann als Ministerialdirektor Leiter der wichtigen Abteilung Kunst und Wissenschaft, der er bis zu seiner Ernennung zum Staatsminister (1917) vorgestanden hat. Die Ausgrabungen in Milet und Pergamon, die Forschungen der Deutschen Orientgesellschaft, die Südpolexpedition auf der "Gauss", die Valdivia-Expedition sind Ruhmesblätter gesamtdeutscher Forschung, die er so zu fördern Gelegenheit hatte.

In den Nachkriegs- und Inflationszeiten nach dem ersten Weltkrieg erwarb sich Sch.-O. ein zweites grosses Verdienst. Infolge der Revolution am 10. Nov. 1918 entlassen, erblickte er seine Aufgabe darin, die weitverzweigten Beziehungen und Erfahrungen seiner Amtszeit im Interesse und zum ...